Bad Reichenhall: Radwandern auf Spuren des Wassers
Gut 560 Kilometer auf zwei Rädern durch die erfrischendsten Regionen von Süddeutschland und Österreich cruisen: Da hüpft das Herz eines jeden Gravelbikers. Mit Startpunkt in Salzburg orientiert sich die neue, grenzüberschreitende Bikepacking-Route WOSSA an ihrem glasklaren Namensgeber und führt Tourenradler in Form einer Acht entlang des Wasserkreislaufs der Alpen – vom mächtigen Gletscher über weitverzweigte Quellen, Bäche und Achen bis hin zu eiskalten Bergseen und rauschenden Flüssen.

Foto: © WOSSA Bikepacking Route/Lisa Winkler
Unterwegs zwischen Salzburger Land, Oberösterreich und Oberbayern zählt zu den spannendsten Stopps an der Strecke die Kurstadt Bad Reichenhall mit ihrem natürlichen Alpensole-Vorkommen, eigener Mineralquelle und dem türkisgrün schimmernden Thumsee. gravgrav.cc, www.bad-reichenhall.de
WOSSA führt mit dem Berchtesgadener Land, dem Chiemgau, Chiemsee Alpenland, dem Salzburger Flachgau, dem Tennengau und dem Salzkammergut durch sechs Regionen rund um die österreichische Stadt Salzburg. Die neue Bikepacking-Route wurde speziell für die Bedürfnisse von erfahrenen Gravelbikern (Schwierigkeitsgrad 8/10) kreiert und ist auch in ihren höheren Lagen (abhängig von aktuellen Schneeverhältnissen) von Mai bis Oktober befahrbar. Wer die gesamten 576 Kilometer mit über 8.000 Höhenmetern zurücklegen will, ist zwischen fünf und sieben Tagen unterwegs. Der Einstieg kann an jeder beliebigen Stelle erfolgen. Die als Achter angelegte WOSSA-Tour erlaubt jedoch auch, nur die nördliche oder südliche Hälfte zu fahren. Ebenso sind Einzeletappen möglich. Größere Orte und Übernachtungsmöglichkeiten sind auf der begleitenden Karte eingezeichnet. Infos und Planungshilfe unter gravgrav.cc
Wasser, Berge, breite Schotterwege und sogar noch eine Kuh – solche Postkartenmotive hält die grenzüberschreitende Bikepacking Route WOSSA rund um die beiden Nachbarstädte Salzburg/Österreich und Bad Reichenhall/Oberbayern an jeder Ecke bereit.
BAYERN: Von Salzburg aus graveln Biker entlang der wild rauschenden Saalach über die Grenze bis nach Bayern. Im Berchtesgadener Land führt die Route unter anderem ins Moorgebiet Marzoller Au (Deutschlands südlichster, noch erhaltener Auwaldrest mit Tieflandcharakter), an den legendären Königssee und zum Blaueis, nördlichster Gletscher der Alpen. In Bad Reichenhall erfrischen sich WOSSA-Liebhaber an 70 (!) Brunnen mit und ohne AlpenSole, die der Kurstadt zu ihrem Ruhm verholfen hat. Nächste Station sind die Chiemgauer Alpen mit Inzell und Ruhpolding. Lohnenswert ist der Abstecher zur Adelholzener Alpenquelle, größter Mineralbrunnen Bayerns. Durchs Bergener Moos geht‘s weiter zum Chiemsee und Simsee sowie von dort in die hübsche Stadt Rosenheim im Chiemsee Alpenland. Am Ufer des mächtigen Inn erinnert die Brunnenkapelle zum Heiligen Leonhard an die berühmte Quelle von Leonhardspfunzen, die schon die Römer mit heilsamem Trinkwasser versorgte. Via Bad Endorf erreichen die Graveler schnell die Seeoner Seenplatte mit zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Die Bayern-Etappe endet am Waginger See.
Ab Waging ist es ein Katzensprung zur Salzach und wieder auf die österreichische Seite bis nach Oberndorf. Vom Haunsberg offenbart sich der Panoramablick auf Obertrumer See, Matt- und Grabensee, die alle über Trinkwasserqualität verfügen. Nach dem Kraftwerk Lehen erreichen Bikepacker erneut Salzburg und starten von dort in den südlichen Loop bis in die Salinenstadt Hallein, Tor zum Tennengebirge. Über Golling mit seiner Burg führt die Route immer tiefer ins Salzachtal. Hinter Abtenau beginnt Oberösterreich, wo Gosau die Tagesetappe beschließen sollte – nicht zuletzt deshalb, weil man etwas oberhalb den Dachstein, flächenmäßig größter Gletscher in den nördlichen Kalkalpen, sehen kann. Von Hallstatt verläuft der Ostufer-Radweg des Hallstätter Sees weiter nach Bad Goisern, Schauplatz des Mountainbike-Marathons Salzkammergut-Trophy. Vorbei an der Kaiserstadt Bad Ischl, am Wolfgangssee, am Hintersee, am azurblauen Fuschlsee sowie an Irr- und Wallersee geht‘s wieder zurück in die Mozartstadt.
Philosophie
Um die komplexe Thematik des kostbaren Lebenselixiers und dessen Bedeutung für unser Ökosystem greifbar zu machen, wurde die WOSSA-Strecke in Kooperation mit drei Wissenschaftlern, einem Nachhaltigkeitsberater sowie einem Klimaexperten konzipiert. So sehen Biker unterwegs Wasser gespeichert in Schnee, Gletschern, Mooren und Seen. Weiter geht’s entlang der „Transportrouten“: kleine Quellen und Bäche, die später zu großen Flüssen werden. Deren Energie machen wir Menschen uns schließlich mithilfe von Staudämmen, Kraftwerken, Mühlen sowie Fischerei zu Nutze. Kleine Rätsel-Challenges dazu stellen interessierte Radler unterwegs auf die Probe. Eine kostenfreie Brevetkarte (erhältlich ab Mai 2025 bei allen teilnehmenden Tourismusinformationen) dokumentiert in Form von Stempeln die zurückgelegten Kilometer, vor allem aber auch das neu erworbene Wasser-Wissen.
Über Bad Reichenhall. In Oberbayerns Südosten bildet Bad Reichenhall mit Bayerisch Gmain einen der bekanntesten Kur- und Wohlfühlorte des Landes. Umgeben von den Berchtesgadener Alpen, steht er dank seines reichen Salz- sowie Solevorkommens seit Jahrhunderten für Gesundheit, Erholung und Wellness. Heute entspannen Gäste in der RupertusTherme ebenso wie in Spahotels und Gesundheitszentren. Nicht zuletzt die daraus resultierende, internationale Klientel freut sich auch über das Kulturangebot der Alpenstadt: Neben Deutschlands einzigem philharmonischen Kurorchester gibt es dort eine eigene Kunstakademie. Zum Flanieren laden Parks, Bäderarchitektur sowie stilvolle Shopping-Möglichkeiten ein. Den besten Ausblick offeriert der Hausberg Predigtstuhl mit seiner historischen Kabinenseilbahn. Bad Reichenhall im Herzen der UNESCO-Biosphärenregion Berchtesgadener Land hat sich zudem sanfter Mobilität und dem Schutz seiner natürlichen Heilmittel verschrieben und ist damit „nachhaltig by nature“. www.bad-reichenhall.de