NORMA an der Oper Frankfurt
Tragedia lirica in zwei Akten von Vincenzo Bellini
Nachdem die Übernahme einer Koproduktion der Norma von Vincenzo Bellini (1801-1835) mit Den Norske Opera & Ballet in Oslo aus künstlerischen Gründen nicht zustande kam, sprang der renommierte Regisseur Christof Loy kurzfristig ein, um seine Sicht auf das Meisterwerk in Frankfurt zu realisieren. Wenngleich er sich schon lange Gedanken zu dieser Oper gemacht hatte, kam es bisher nie zu einer Umsetzung. Dann aber war die Begeisterung bei Publikum und Presse groß.
So urteilte etwa die Radiokritikerin von SWR2 nach der Premiere am 10. Juni 2018: „Solche tragischen Zwischentöne zu erzählen, ist typisch für den Bühnenpsychologen Christof Loy. Er hat Bellinis pompösen ‚Gallier gegen Römer‘-Stoff auf seinen Kern reduziert – und bietet in Frankfurt zeitlos-packende Kammerspiele statt archaische Druidenkult- und Römer-Helm-Klischees.“
Im von Rom besetzten Gallien unterhält die Druidenpriesterin Norma eine geheime Liebesbeziehung zum feindlichen Prokonsul Pollione, dem Vater ihrer beiden Kinder. Als sich der Soldat jedoch in die junge Priesterin Adalgisa verliebt, ist Norma am Boden zerstört. Der Versuch ihrer schuldlosen Rivalin, die beiden Kontrahenten zu versöhnen, misslingt. Norma schwört Rache und ruft ihr Volk zum Kampf gegen die Römer auf. Dem inzwischen gefangengenommenen Pollione droht der Tod. Norma erklärt, dass eine Priesterin ihren Eid gebrochen habe und zusammen mit dem Römer sterben soll. Nach einigem Zögern gibt sie sich selbst als die Frevlerin zu erkennen.Gemeinsam mit Pollione, dessen Liebe zu ihr neu erwacht ist, besteigt sie den Scheiterhaufen.
Erstmals bei dieser Produktion aus der Spielzeit 2017/18 steht anlässlich ihrer dritten Wiederaufnahme der Mailänder Dirigent Giuliano Carella am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Hier leitete er zahlreiche Produktionen, so zuletzt 2021/22 die Premiere von Rossinis Bianca e Falliero, für deren Wiederaufnahme er in dieser Saison am 25. Mai 2025 nach Frankfurt zurückkehren wird. Neubesetzungen finden sich auch bei den Sängerinnen und Sängern: Sowohl Marigona Qerkezi in der Titelpartie als auch Angelo Villari als Pollione geben ihr Hausdebüt. Zu den Plänen der zuerst genannten kroatischen Sopranistin gehören Aida in Cagliari, Tosca in Kopenhagen und Lady Macbeth in São Paulo. Zuvor führte sie Abigaille in Verdis Nabucco an die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf. Der italienische Tenor Angelo Villari debütierte kürzlich als Enzo Grimaldo in Ponchellis La Gioconda. Zuvor führten ihn Mascagnis Cavalleria rusticana und Leoncavallos Pagliacci zum Maggio Musicale Fiorentino sowie Pucinis La fanciulla del West und Giordanos Andrea Chenier nach Turin. Ein weiterer Gast in dieser Wiederaufnahme ist der südkoreanische Bassist Simon Lim (Oroveso), zu dessen Frankfurter Auftritten Filipp II. und der Großinquisitor in Verdis Don Carlo sowie Kardinal Brogni in Halévys La Juive und der König von Ägypten in Verdis Aida gehören. Die übrigen Partien sind mit Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios besetzt: Bianca Andrew sang die Partie der Adalgisa bereits in der zweiten Wiederaufnahme-Serie dieser Inszenierung (nun erstmals im Wechsel mit ihrer Fachkollegin Karolina Makuła) sowie Julia Stuart (alternierend mit Karolina Bengtsson als Clotilde) und Abraham Bretón (Flavio).
Wiederaufnahme: Sonntag, 20. April 2025, um 18 Uhr im Opernhaus
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.