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IHK Frankfurt: Entlastung des Wohnungsbaus durch Reform kommunaler Vorgaben

Der Immobilienmarkt in Frankfurt am Main steht vor großen Herausforderungen. Hohe Baukosten, regulatorische Hürden und ein schwieriges Investitionsklima bremsen den Wohnungsbau aus. Die Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt vom Jahresbeginn spiegelt eine deutliche Problemlage wider: 68 Prozent der Unternehmen in der Bau- und Immobilienbranche sehen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als größtes Risiko.

Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, begrüßt daher die Initiative der Hessischen Landesregierung zur Novellierung der Hessischen Bauordnung (HBO) als ersten Schritt und erwartet, dass die Stadt Frankfurt entsprechend nachzieht: „Angesichts der ungebrochen hohen Nachfrage nach beziehbarem Wohnraum, der sinkenden Zahl an Baugenehmigungen und einer niedrigen Leerstandsrate sind jetzt unbürokratische Lösungen gefragt. Kommunale Satzungen, die beispielsweise Dachausbauten oder energetische Sanierungen erschweren, sind nicht zielführend und verhindern dringend benötigte Investitionen in den Wohnungsbau.“

Die Verfügbarkeit von ausreichenden Kapazitäten an verfügbarem Wohnraum ist in Zeiten eines sich verschärfenden Fach- und Arbeitskräftemangels ein immer zentralerer Wirtschaftsfaktor. Eine Umfrage (https://www.pwc.de/de/pressemitteilungen/2025/trend-setzt-sich-fort-wohnungsnot-in-grossstaedten-belastet-den-arbeitsmarkt.html) der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers (PwC) unter 4.000 Berufstätigen aus dem März 2025 zeigt, dass zwei Drittel der 18 bis 34-jährigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Frankfurt am Main bereits in Erwägung gezogen haben, ihren Job aufgrund zu hoher Mieten in der jeweiligen Region zu wechseln.

Da die Neubautätigkeit sinkt, sind die vorhandenen Potenziale in der Nachverdichtung ein wesentlicher Faktor zur Bereitstellung von Wohnungen. „Die kommunalen Satzungen sind nicht mehr geeignet, die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen bei der Wohnungskrise zu bewältigen. Die Stadt Frankfurt sollte die Gelegenheit nutzen, ihre Bau- und Milieuschutzsatzungen zügig zu überprüfen und zu modernisieren. Investitionen in den Wohnungsbestand und -neubau sollten nicht durch hohe Einstiegshürden und langwierige Verfahren ausgebremst werden“, so Caspar weiter. „Eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft ist entscheidend. Die IHK Frankfurt am Main steht bereit, diesen Dialog zu begleiten und praxisnahe Lösungen zu entwickeln.“

http://www.frankfurt-main.ihk.de