Ostertrip in die Grube Wendel: Ein Abenteuer für die ganze Familie!
Eine gute Mine machen – das ist das Motto für einen fröhlichen Ostertrip in die Grube Wendel, gleich hinter der Grenze zu Frankreich. Im Westen gab's Kohle, und jetzt gibt es Klatsch und Kohle!
Ein sehenswertes Minenmuseum erwartet die Besucher, das wirklich spannend ist. Keine Bedenken für Leute mit Platzangst – die Fahrt in die Tiefe ist nur eine wohlgelungene Simulation: es geht in den Schacht hinunter, mit Gewackel, Gerummel und Zwischenrufen der Bergarbeiter. Unten angekommen, läuft man in einer kommentierenden Begleitung den Schacht entlang und erfährt, welche harte Arbeit die Minenarbeiter seinerzeit erbracht haben. Imposante Maschinen gibt es zu bestaunen.
Die Ausstellung zuvor mit Bildern und teilweise rührend lustigen Exponaten wie einer Blechbadewanne vor einem Kohleofen zeigt das authentische Leben, das Beginn der 2000er Jahre zu Ende ging, als Frankreich auf andere Energieträger setzte. Die modern und ansprechend gestaltete Ausstellung mit einer Fläche von ca. 1800 m² und mehr als 160 Exponaten, 25 Bild- und Tonaufzeichnungen sowie unzähligen Fotos und Dokumenten lässt die Besucher in die Geschichte des Kohlebergbaus in Lothringen eintauchen und macht sie mit dem Leben der Bergleute und ihrer Familien, der Sozialpolitik der Bergbaugesellschaften und einigen besonderen Berufen bekannt.
Anhand authentischer Zeitzeugenberichte an verschiedenen Hörstationen erhalten die Besucher in der Lohnhalle, dem „Saal der Gehängten“ (das ist der Ort, in dem die Kleidung der Arbeiter aufbewahrt wurde), der Waschkaue usw. einen Einblick in den Alltag der Bergleute. Hinweistafeln im Außenbereich informieren die Besucher über die Geschichte, die Nutzung und die Aufgaben der Gebäude auf dem Grubengelände. Die Grube Wendel ist der einzige französische Bergbaustandort, an dem man sich über die Techniken der Kohleförderung informieren kann, die noch bis zur Schließung der letzten Kohlemine in Frankreich im Jahr 2004 angewendet wurden.
Der Förderkorb kann betreten werden, wie es jeder der Bergmänner früher tat, und mit den Kohlekumpeln des 21. Jahrhunderts in die Grube eingefahren werden, um ihren Arbeitsort kennenzulernen. Die Heilige Barbara begrüßt die Besucher und lädt ein, die verschiedenen Ausstellungsstollen zu besuchen. Dort sind eindrucksvolle Maschinen (Vortriebsmaschinen, Abbaumaschinen, Schrämmaschinen usw.) und eine authentische Abbausituation zu sehen. Ein Führer begleitet die Besucher während des gesamten Besuchs, der mit einem Film über den Arbeitstag eines Grubenarbeiters endet.
Das Museum ist das ganze Jahr über für Gruppen und in einem gelungenen Eigenversuch auch für Einzelpersonen (mit Voranmeldung) geöffnet. Vor dem Besuch des Bergwerks lädt das Kaffee Klatsch zu einem kleinen Imbiss ein. Im neuen ‚bistronomischen‘ Restaurant, „l'Atelier 1904“, kann man ebenfalls einkehren. Es befindet sich im ältesten Gebäude des Geländes, einem renovierten Kesselhaus aus dem Jahr 1904.
Preise:
Erwachsener Volltarif: 9 €
Ermäßigter Preis: 7 €
Kind: 5 €
Deutschsprachige Führungen werden jeden letzten Sonntag des Monats am 15 Uhr angeboten. Hierfür sich bitte anmelden. Parkplätze stehe genügend vor dem Museum zur Verfügung.
Mehr Informationen hier: Der Parc Explor Wendel - Musée Les Mineurs
Wer mehr Zeit mitbringt, kann sich anschließend auf den Weg machen Richtung Metz oder Nancy, zwei sehr empfehlenswerte Orte in Lothringen. Denjenigen, die es eilig haben, sei empfohlen, kurz vor der Rückfahrt noch einen Abstecher zu einem Hypermarkt (‚Hypermarché‘) - nicht Supermarkt - wie Cora oder Leclerc zu machen und sich mit typischen französischen Viktualien einzudecken. Die Redaktion wünscht frohe Ostern und viel Spaß beim Entdecken der Grube Wendel!
Die Bergmänner hatten bei all ihrer gefährlichen und entbehrlichen Arbeit Humor. Dies beweist der Stapel an Holzklötzen vor dem Ausgang der Grube. Dessen Name „Mausiklotz“, für die Frau am heimischen Herd wurde nämlich gerne ein wenig Holz gemopst, damit es alle schön warm zuhause haben.