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Der Rosenkavalier an der Oper Frankfurt

Komödie für Musik in drei Aufzügen von Richard Strauss

Die Sicht von Regisseur Claus Guth auf den Rosenkavalier von Richard Strauss (1864-1949) gehört zu den großen Erfolgen der Spielzeit 2014/15 – trotz oder vielleicht auch wegen der ungewöhnlichen Deutung des Werks. Guth sieht die Marschallin nämlich als todkranke Frau, die sich während ihrer Beschäftigung mit dem Phänomen „Zeit“ in letzter Konsequenz auch mit dem eigenen Sterben auseinandersetzen muss.

Rosenkavalier Szene-Foto
Rosenkavalier Szene-Foto
Foto: Barbara Aumüller
SzeneFoto Rosenkavalier
SzeneFoto Rosenkavalier
Foto: Barbara Aumüller

Diese völlig neue Interpretation sorgte für eine belebende Diskussion über ein Werk, welches man gut zu kennen glaubte. So konnte man in einer nach der Premiere am 24. Mai 2015 erschienenen Kritik der Rheinpfalz lesen: „Claus Guth (…) setzt den Rosenkavalier in ein neues Licht, das lange Schatten der Endlichkeit wirft. Konsequent macht er das, berührend und überzeugend.“ Und die Badische Neueste Nachrichten meinte kurz und bündig: „Frankfurt bleibt also eine der ersten Adressen in Sachen Richard Strauss.“

Die Feldmarschallin vergnügt sich in Abwesenheit ihres Mannes mit dem jungen Grafen Octavian. Das Schäferstündchen wird jäh von ihrem Vetter, dem Baron Ochs auf Lerchenau, gestört, der seine Heiratspläne mit Sophie von Faninal verkündet und die Feldmarschallin um einen Boten bittet, der seiner Zukünftigen als traditionelles Zeichen seines Antrags eine silberne Rose zukommen lassen soll. Sophie, die Ochs um keinen Preis heiraten will, verliebt sich bei der Rosenüberreichung augenblicklich in Octavian. Mit einer List schafft es dieser später, Ochs bloßzustellen und die Verlobung platzen zu lassen. Die Feldmarschallin macht mit ihrem Verzicht auf Octavian den Weg für die gemeinsame Zukunft der beiden Verliebten frei.

Nach Konzerten mit den Wiener Philharmonikern und seinem kürzlich erfolgten Debüt beim Cleveland Orchestra kehrt Generalmusikdirektor Thomas Guggeis zurück ans Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Regelmäßig gastiert die schwedische Sopranistin Maria Bengtsson an der Oper Frankfurt, wo sie in der Partie der Feldmarschallin bereits in der vorhergehenden Frankfurter Aufführungsserie erfolgreich war. Ihre Karriere führt sie an internationale Opernbühnen, so war die gesuchte Strauss-Sängerin in Frankfurt bereits u.a. als Daphne, Arabella und Gräfin (Capriccio) zu erleben. Zu den neu besetzten Sängerinnen und Sängern, die gleichzeitig auch ihr Hausdebüt geben, gehören Wilhelm Schwinghammer (Baron Ochs) und Ida Ränzlöv (Octavian). Zu den weiteren Aufgaben des zuerst genannten deutschen Bassisten gehört Fafner in Wagners Rheingold in Brüssel und Monte-Carlo sowie seine Mitwirkung in Elena Kats-Chernins Musiktheater für Kinder Der herzlose Riese am Theater an der Wien. Die schwedische Mezzosopranistin Ida Ränzlöv wechselte 2019/20 vom Internationale Opernstudio der Oper Stuttgart ins Ensemble des Hauses, wo sie jüngst als Jenny in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny zu erleben war. Angeführt von Elena Villalón (Sophie) und Liviu Holender (Herr von Faninal) gehören fast alle übrigen besetzten Sängerinnen und Sänger zum festen Stamm der Oper Frankfurt.

Wiederaufnahme: Freitag, 11. April 2025, um 17.00 Uhr im Opernhaus

Weitere Vorstellungen: 19., 21. (15.30 Uhr) April, 1., 4. (15.30 Uhr), 10. Mai 2025

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 17.00 Uhr

Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf (069)212 49 49 4 erhältlich.